Auszug aus der Schulgeschichte
1470
Erste urkundliche Erwähnung einer „deutschen Schule“ in der Neustadt zu St. Jakob, die von nur einem „Schulhalter“ betrieben wird
1691
Fünf Landshuter „Lehrfrauen“ der Ursulinen beginnen die „weibliche Jugend“ in der sogenannten „äußeren Schule“ unentgeltlich „im Lesen, Schreiben und allerlei Nähen“ zu unterrichten
1787
Im Pfarrsprengel von St. Jakob befindet sich das Schulhaus mit zwei Lehrern im Spital, in dessen Kirche einer der beiden zur Gehaltsaufbesserung den Mesnerdienst verrichtet.
Schulsprengel existieren bereits und die Geschlechtertrennung wird strikt eingehalten!
1803
Der Magistrat richtet im städtischen Waisenhaus (Übergang Spitalgasse/Unterm Rain, spätere Marienanstalt) die Knabenschule mit drei Lehrsälen und einer kleinen Lehrerwohnung ein
1823
Bei mittlerweile 248 Elementarschülern wird ein vierter Lehrer eingestellt, der in dem beengten Schulhaus keinen Platz mehr findet und im westlichen Anbau des Stadtturmes unterrichtet
1833
Bau eines Lehrerwohnhauses in der Spitalgasse
1837
Es gibt 6 Lehrerstellen für mittlerweile 297 Schüler in St. Jakob
1857
Ausdehnung der Werktagsschulpflicht auf 7 Jahre
1872
Die Stadt erwirbt das westlich der St. Veitskirche gelegene Englram’sche Brauereianwesen Nr.61 samt Inventar für 18.000 Gulden vom Fürther Kaufmann Gutmann, lässt die Gebäude bis auf die Kelleranlagen abreißen und mit einem Gesamtkostenaufwand von 62.500 Gulden das heutige Schulhaus errichten.
1874
Feierliche Einweihung des dreigeschossigen Gebäudes, das Platz für 8 Klassen-zimmer, einen Karzer, einen Turnsaal und die Wohnung des Pedell Adam Weych bietet. Südlich des Flures erreicht nur das Treppenhaus die endgültigen Ausmaße.
1905
Ausbau des Südostflügels mit weiteren 6 Lehrsälen bei insgesamt 637 Knaben, die in 12 Klassen unterrichtet werden
1916
Das Schulhaus dient dem Ersatzbataillon des Reserve-Infanterieregiments 10 als Kaserne, während die Kinder in das Gebäude der Realschule ausgelagert werden
1925
Der Anbau des Südwestflügels vervollständigt die Symmetrie des Gebäudes
1937
Umstrukturierung der Volksschulen zur „christlichen Gemeinschaftsschulen“ und Aufnahme der evangelischen Kinder
1945
Völlige Zerstörung des Schulhauses bei alliierten Bombenangriffen am 18. April
1949
Nach den Originalplänen wird das Gebäude auf den Grundfesten des alten Schulhauses neu errichtet
1969
Die Jakobsschule beherbergt eine reine Hauptschule mit über 500 Kindern in 14 Klassen, die Grundschulkinder des Sprengels sind bei den Ursulinen untergebracht
1985
Zusammenlegung von Grundschule und Hauptschule zur „Volksschule St. Jakob“ mit den Jahrgangsstufen 1-9 und rund 500 Schülern in bis zu 19 Klassen
1997
Beginn einer Kooperation mit der Bildungsstätte St. Wolfgang durch Aufnahme einer Außenklasse/Partnerklasse behinderter Kinder im Schulhaus
2005
Verstärkte Schülerströme hin zu Gymnasium und Realschule führen zur Auflösung der Hauptschule. St. Jakob wird eine zweizügige reine Grundschule.
2009
Beginnender Aufbau eines Ganztagsangebots für alle Grundschulkinder
2011
Erste „Straubinger Inklusionsklasse“ an der Bildungsstätte St. Wolfgang
2013
St. Jakob erhält das „Schulprofil Inklusion“.
2015
Eine neu eingerichtete „Übergangsklasse“ mildert die Not der Flüchtlingskinder ohne Deutschkenntnisse. Sie ergänzt die inzwischen voll ausgebauten Grundschulzüge an Ganztags-, Regel- und Inklusionsklassen.
2024
Das Schulgebäude St. Jakob feiert 150-jähriges Jubiläum. Schülerinnen und Schüler inszenieren im Rahmen eines Theaterstücks die Geschichte des Schulhauses. Auch Bürgermeister Pannermayr und Schulamtsdirektor Ketterl schlüpfen dabei authentisch in die Rolle ihrer historischen Pendants. Anschließend feiert die gesamte Schulfamilie mit vielen Freunden des Hauses ein großes und fröhliches Schulfest.
R. Bachmann